Chronik von 1877 bis 2002

Am 26. April 1877 fanden sich, mit Oberlehrer Eduard Schwab 22 "sangeslustige" Männer zusammen, die den Gesangverein "Liederkranz" gründeten. Die Namen dieser 23 sind der Grundstock unserer Vereinsgeschichte. Es sind dies: Eduard Schwab - Hauptlehrer und Dirigent, Anton Schwab, Johannes Müller, Daniel Föry - Kreuzwirt, Johannes Hatz, Hermann Keller, Karl Jung, Franz-Karl Dehmer, Heinrich Streit, Josef Späth, Ludwig Götzmann, Ludwig Westermann, Josef Haas, Josef Götzmann, Josef Hatz, Josef Müller, Martin Westermann, Johannes Haas - Schreiner, Ludwig Keller - Bierbrauer, Johannes Martin Hatz, Valentin Jocher, Josef Müller - Weber und Ludwig Müller



Die ersten Gesangsproben fanden im 2. Stock des Wohnhauses von Bierbrauer Ludwig Keller statt. (Fachwerkhaus in der Friedrichstraße, siehe Bild)

Bei der ersten Mitgliederversammlung am 10. Mai 1877 wurde Josef Müller - Landwirt zum 1. Vorstand, Karl Jung zum Kassier und Hauptlehrer Eduard Schwab zum Dirigenten und Schriftführer gewählt.

In den Vereinsstatuten, die im Protokollbuch als erste Einträge vermerkt sind, wird in den §§ 1 bis 30 fein säuberlich beschrieben wie der Verein geleitet werden muss. Man sah den Verein als geschlossene Gesellschaft an (§ 2). Um einen Einblick in den Sprachgebrauch jener Zeit zu geben, folgen im Anschluss einige Passagen im Wortlaut:

§ 1 Der Zweck des Vereins ist Ausbildung im Gesange, zur Veredelung des Geistes und Gemühtes und zur Erheiterung im gesellschaftlichen Kreise; ferner Unterstützung des Kirchengesanges und Förderung der Eintracht in hiesiger Gemeinde.

§ 9 Aufnahme: In den Verein kann aufgenommen werden
a) wer einen unbescholtenen Ruf besitzt b) wer das 24. Lebensjahr zurückgelegt hat c) wer die festgesetzte Eintrittstaxe und Monatsbeitrag bezahlt hat d) wer sich den Anordnungen des Vorstandes fügen will

§ 13 Zur Aufnahme eines aktiven Mitgliedes wird Gesangsfähigkeit erfordert. Wer daher als ein solches Mitglied aufgenommen zu werden wünscht, hat sich unter Beisein des Vorstandes einer Prüfung vor dem Gesangsdirigenten zu unterziehen.

Noch im Gründungsjahr 1877 wurden drei weitere Mitglieder, nach dem die "Gesangsfähigkeit" und sonstige "Solidität2 festgestellt war, in den Verein aufgenommen. Es waren dies: Wilhelm Hertweck - Schneidermeister und Adlerwirt, Eduard Westermann - Landwirt und Ludwig Westermann. Noch heute tragen einige Sänger die Namen der Gründerväter.

Oberlehrer Eduard Schwab war als Hauptinitiator Gründer des Vereins, Ideengeber, Dirigent und Schriftführer bis 1890. In alter deutscher Schrift hat er die Eintragungen im Protokollbuch sehr ausführlich und genau gemacht. Unter seiner Leitung als Dirigent konnte der kleine Chor schon in den Anfangsjahren große Erfolge in gesanglicher Hinsicht erreichen. Der Verein entwickelte sich in den folgenden Jahren sehr gut und hatte schon einige Erfolge bei Preissingen bei den Nachbarvereinen.

1886 brachte den ersten Höhepunkt in der Geschichte des Gesangvereins. Im Rahmen des Bundesfestes des Eichelberg-Sängerbundes, das in Bischweier stattfand, wurde die erste Fahne des Vereins bei einem großen Festakt geweiht. 13 Vereine begleitet von 13 "Ehrenjungfrauen" haben sich an den Feierlichkeiten beteiligt. Das Gartenfest war bei herrlichem Wetter ein großer Erfolg auch für die Kasse des Vereins.

1888 gab es einen Wechsel in der Vereinsführung. Karl Jung, Vorstand seit 1885 gab seinen Posten an Josef Hatz II ab, weil er in diesem Jahr zum Bürgermeister gewählt worden war.

1889 im Juni fand in Kuppenheim das Bundesliederfest des Eichelberg-Sängerbundes statt. Beim Preissingen errang der Liederkranz mit dem Lied: "Wanderer geht auf fernen Wegen" den 2. Preis bestehend aus einem metallenen Lorbeerkranz mit seidener Bandschleife. Dieser errungene Preis wurde nicht geschenkt, sondern musste bezahlt werden. Hierzu folgender Eintrag im Protokollbuch: Für den Preiskranz wurde an den Bundesvorstand Knapp bezahlt: 4,60 M, ferner Umlage zu den Bundeskosten vom Fest in Kuppenheim 3,- M.

1900 brachte am 23. Februar die Kündigung der Dirigentenstelle des Unterlehrers Kober wegen kritischer Haltung gegen die Vereinsmitglieder. Nun war man ohne Dirigent und der Verein hatte sich schon verpflichtet, die Feier zur Grundsteinlegung an der neuen Kirche mit Gesang mitzugestalten. Vorstand Anton Schwab wusste sofort Rat und er ersuchte seinen Bruder Adolf Schwab, Dirigent beim GV. Apollonia Rastatt, aushilfsweise zu dirigieren, was dieser auch bereitwillig zusagte. Die Grundsteinlegung fand nun am 29. April 1900 statt und der Gesangverein sang zwei "gediegene" Lieder.

1901 war man immer noch auf der Suche nach einem geeigneten Dirigenten. Bei verschiedenen ortsansässigen Lehrern hatte man keinen guten Griff getan. Adolf Schwab der aushilfsweise die Schulung in den Singstunden übernommen hatte, machte eine sehr gute Arbeit und der Chor machte gute Fortschritte. Bei einem Preissingen beim "Sängerbund Gaggenau" konnte man den 1a Preis erringen. Der jugendliche Schlosser Eduard Schwab aus Rastatt übernahm nach Ausbildung und Empfehlung seines Onkels Adolf Schwab die Dirigentenstelle beim Liederkranz. Er war über viele Jahrzehnte mit unserem Verein in Freundschaft verbunden, entweder als Dirigent oder mit Rat und Tat. So übernahm er im hohen Alter, von Krankheit gezeichnet, halb erblindet, 1947 nach der Neugründung des Vereins wieder die Schulung des jungen Chores. Eduard Schwab, Ehrenmitglied und Ehrendirigent starb am 1.12.1947. Bei seiner Beerdigung auf dem Friedhof in Bischweier sangen die Vereine Rotenfels, Niederbühl, Bäckerinnung Rastatt und Liederkranz Bischweier an seinem Grab, wie von ihm gewünscht, in einem Gesamtchor das Lied "Stumm schläft der Sänger".



1902 konnte im kleinen Rahmen, 25 Jahre nach der Gründung des Vereins, das silberne Jubiläum gefeiert werden. Zur Erinnerung ließ man eine Fotografie machen.

In den folgenden Jahren hat man sich unter der bewährten Stabführung des sehr beliebten Dirigenten Eduard Schwab kontinuierlich weiter entwickelt. Der Verein nahm jährlich mit großen Erfolgen an Preissingen teil, veranstaltete Gartenfeste, hatte schon damals vereinsinterne Fastnachtsveranstaltungen und andere Unterhaltungsabende.

1914 brach der Weltkrieg aus und ein großer Teil der aktiven Sänger musste in den Krieg ziehen. Während der Kriegszeit fand keine Vereinstätigkeit statt.

1919 am 26. Januar fand die erste Generalversammlung nach dem Kriege statt. Man hatte sich in erster Linie zusammengefunden, um den Gefallenen und Verstorbenen des Vereins zu gedenken. Elf junge aktive Sänger waren gefallen. Im Chor waren deshalb große Lücken entstanden, die nicht ohne weiteres zu schließen waren. Man appellierte an die jungen Männer im Ort, sich doch dem Gesangverein anschließen zu wollen. Durch die zielstrebige Arbeit der Vereinsführung und des guten Dirigenten haben sich schon im ersten Jahr nach dem Krieg viele junge Sänger, aber auch etliche passive Mitglieder beim Verein angemeldet, so dass man bis Ende des Jahres die stolze Zahl von 128 Mitgliedern vorweisen konnte.



1923 Die erfreuliche Entwicklung des Vereins bekam jedoch durch die schnell hereinbrechende Inflation einen kräftigen Dämpfer. So mussten in einer Mitgliederversammlung am 14. Januar 1923 die Mitgliedsbeiträge für das 2. Quartal auf 200.000 Mk und für das 3. Quartal auf 300.000 Mk erhöht werden. Nach der Geldentwertung beschloss man in einer Singstunde, am 16.12.1923, den Mitgliedsbeitrag für das 4. Quartal auf 50 Pf. Festzulegen.

1926 am 11. September wurde in einer gut besuchten Generalversammlung beschlossen, dass das 50. Vereinsjubiläum als goldenes Jubiläum mit Preissingen und mit vielen Vereinen gefeiert werden soll

1927 am 13. Februar haben sich bei einer Delegiertenversammlung im Saalbau zur Sonne 31 Vereine mit ca. 1.800 Sängern zum Gesangswettstreit angemeldet. Das große Fest war im voraus sehr gut organisiert und fand am 28./ 29. und 30. Mai auf dem Gelände der Ziegelei statt. Am Samstag nach der Totenehrung auf dem Friedhof ging es mit klingendem Spiel der Musikkapelle durch das Dorf zum Festplatz. Bei dem sehr gut besuchten Festbankett trat der Liederkranz unter Dirigent Eduard Schwab mit über 70 Sängern an. Am frühen Sonntagmorgen wurde mit Glockengeläut und Böllerschüssen zum Festgottesdienst gerufen. Um 8 Uhr begann die Großveranstaltung des Preissingens in der geräumigen "Sängerhalle" auf dem Festplatz. Bei herrlichem Wetter bewegte sich am Nachmittag mit "Festreitern und Festjungfrauen" ein nicht enden wollender Festzug durch das Dorf zu Festplatz, wo das Fest seinen Höhepunkt erreichte. Leider hatte dieses Fest, für das so viel Vorarbeit geleistet werden musste, nicht den erhofften wirtschaftlichen Erfolg. Bei der Endabrechnung fehlte ein größerer Geldbetrag, für den der Wirtschaftsausschuss verantwortlich gemacht wurde. Durch diese Vorkommnisse kam eine große Unruhe in die Mitglieder des Vereins. Eine größere Zahl junger Sänger trat aus dem Liederkranz aus und trat in den neu gegründeten Arbeitergesangverein ein.

1930 Anfang des Jahres kündigte, zum großen Bedauern der Sänger, der sehr beliebte und erfolgreiche Dirigent Eduard Schwab seinen Vertrag beim Liederkranz. Am 15. Februar trat der junge, strebsame Dirigent Hans Webel aus Rotenfels seine Stelle als Chorleiter an. Dieser junge Mann sollte für neuen Aufschwung im Chor sorgen.

1931 Dirigent Hans Webel hatte den Chor in kurzer Zeit auf ein solch hohes Niveau gebracht, dass man, um die notleidende Vereinskasse aufzubessern, beim Rundfunk ein Konzert geben konnte. Das Ereignis, dam am 10. Mai 1931 in Karlsruhe stattfand, hat in Bischweier und in der damals noch kleinen Hörfunkgemeinde ein positives Echo gefunden. Der Verein bekam viele anerkennende Zuschriften von Hörern aus der näheren und weiteren Umgebung. Hans Webel bekam von überall nur lobende Anerkennung. Auf Grund der guten Leistungen beim Süddeutschen Rundfunk konnte der Chor am 17. Juni 1932 ein zweites Mal bei einem Volksliederkonzert sein Können beweisen.

1934 am 13. Januar, ein Jahr nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten, musste auch der Liederkranz seine, seit seines Bestehens gehaltene parteipolitische Neutralität aufgeben. Bei der Generalversammlung verlangte der Ortsgruppenleiter der NSDAP, ein altes Vereinsmitglied, das Wort und erklärte in seiner Rede, dass nach dem das Deutsche Reich von unserem Führer geeinigt wurde, auch der Liederkranz ab sofort von einem Führer geleitet werde. Der Festpräsident, der sich anfangs weigerte, wurde dazu genötigt, die Vereinsführung ohne Wahl zu übernehmen. Ebenso wurde der 1. Vorstand zum stellvertretenden Vereinsführer bestimmt. Im Grunde ging es darum, dass der 1. Vorstand, der nicht linientreu war, abgesetzt wurde. Die Sänger waren mit dieser "Machtübernahme" nicht zufrieden. Der Singstundenbesuch wurde so schlecht, dass der beliebte Dirigent Hans Webel sein Amt abgab.

1947 Nach dem absoluten Tiefpunkt 1945 in der deutschen Geschichte und den großen Verlusten, die der Gesangverein während des Krieges hinnehmen musste, regte sich in unserer Gemeinde so langsam wieder das Vereinsleben. Nachdem die französische Militärregierung das Verbot der Vereine aufgehoben hatte, rief Franz Maisch (Friedrichsstrasse) am 2. Februar im damaligen Gasthaus zur Blume die älteren Sänger und alle jungen Männer, die es werden wollten, zusammen. In dieser Gründungsversammlung schlossen sich tatsächlich viele jungen Sänger dem Liederkranz an, so dass ein stattlicher Chor zusammengestellt werden konnte. Der schon sehr krank und gebrechlich wirkende frühere Dirigent Eduard Schwab übernahm die ersten Probestunden bis er Ende des Jahres starb. Das frühere Vereinslokal, das Gasthaus zum Adler, konnte der Verein nicht benützen, weil es noch von dem französischen Militär belegt war. Man fand im Saalbau zur Sonne schnell ein neues Probelokal. Mit Ortwin Matschinky aus Karlsruhe wurde auch bald ein sehr guter Dirigent engagiert.

1949 Bereits nach 2 Jahren kündigte der beliebte Dirigent Matschinky seinen Vertrag beim Liederkranz. Der Vorstand setzte sich daraufhin mit Hans Webel, der ja aus der Zeit vor dem Krieg gut bekannt war, in Verbindung und Webel sagte auch gleich zu.

1952 ein großes Festjahr - das 75jährige Bestehen soll gefeiert werden, das erste große Fest nach dem Kriege. Am Samstag, dem 26. Juli begann das Fest mit einem großen Festbankett, bei welchem der Jubelverein mit 84 Sängern auftrat. Die Zahl von 84 Sängern dürfte wohl die Höchste seit Bestehen des Vereins gewesen sein. Alles in Allem war das erste Jubiläumsfest des Liederkranzes nach dem Krieg eine riesige Demonstration für den deutschen Chorgesang und wirtschaftlich ein voller Erfolg.



1955 hatte der Verein auch wieder einige besondere Auftritte. Die Übertragung des Frühlingskonzertes durch den Südwestfunk war ein voller Erfolg. Ganz überraschend kam die Kündigung des Ehrendirigenten Hans Webel. In einer bewegten Feierstunde haben sich Vorstand und Sänger von ihm verabschiedet. Anfang November übernahm Herr Klein aus Durmersheim, ein junger, strebsamer Mann, die Dirigentenstelle beim Liederkranz.

1956 machte am 18.11. der Liederkranz zum ersten Mal in der Pfarrkirche eine kirchenmusikalische Feierstunde. Der Erlös stellte der Verein der Kirchenrenovation zur Verfügung.

1957 gab es einen Wechsel in der Vorstandschaft. Diese Posten waren unter den Sängern nicht sehr gefragt. Dirigent Klein kündigte aus beruflichen Gründen. Sein Nachfolger war Herr Kempf.

1958 nach langen Diskussionen der Sänger wurde Otto Maier zum Vorstand gewählt. Neuer Dirigent wurde Herr Raub aus Rastatt .

1959 am 1.9. trat Gerhard Tritsch aus Durmersheim das Amt des Dirigenten an. Im gleichen Jahr übernahem Hermann Hatz das Amt des Notenwarts, das er als ständiger Begleiter von Herrn Tritsch sehr zuverlässig bis heute versieht.

1962 die Mitgliederzahl hatte sich auf 144 erhöht. Der Chor brachte dem ersten Pfarrer der Gemeinde, Herrn Pfarrer Nörber, zu dessen feierlicher Investitur ein wohl gelungenes Ständchen.

1964 Um sich auch mit anderen Chören messen zu können, besuchte der ehrgeizige Gerhard Tritsch mit seinem Chor einige Veranstaltungen mit Kritiksingen. Großen Erfolg hatte der Chor in der Stadthalle in Karlsruhe mit den beiden Chören "Schöne Nacht" und "Nachthelle" von Schubert.

1965 In einer kirchenmusikalischen Feierstunde, am Totensonntag 21.11., sang zum ersten Mal der gemischte Chor in der Pfarrkirche. Ein besonderes Lob kam von Herrn Pfarrer Nörber.

1967 - 90-jähriges Sitftungsfest Eine glanzvolle Feierstunde zu Ehren des deutschen Chorgesangs war das Festbankett anlässlich des Jubiläumsfestes. Der Jubelverein marschierte mit 32 Sängerinnen und 55 Sängern, angeführt von der Musikkapelle Bischweier, in das wunderbar geschmückte und restlos besetze Festzelt ein.



Eine glanzvolle Feierstunde zu Ehren des deutschen Chorgesangs war das Festbankett anlässlich des Jubiläumsfestes. Der Jubelverein marschierte mit 32 Sängerinnen und 55 Sängern, angeführt von der Musikkapelle Bischweier, in das wunderbar geschmückte und restlos besetze Festzelt ein.

Der Chronist schreibt als Resümee des großen Festes: " Ein schönes harmonisches Jubelfest ging zu Ende, möge es Verpflichtung sein für jedes Mitglied, für jeden Sänger mit zu schaffen am Fortbestand des nun 90 Jahre alten Gesangvereins Liederkranz Bischweier, zur Ehre des deutschen Liedes, aber auch zur Ehre der Gemeinde. Möge Gott es walten, dass ein guter Geist weiterhin über dem Verein stehe, um in zehn Jahren auch ein hundertjähriges Jubiläum dem Liederkranz beschieden sein möge."

1970 Auch in diesem Jahr hat der gemischte Chor die Christmette feierlich umrahmt. Nach den Feiertagen schreibt Pfarrer Nörber folgende Dankesworte an den Gesangverein:
"Der Gesangverein Bischweier hat es verstanden, unter de meisterhaften Stabführung seines Dirigenten Herrn Tritsch, die Christmette auf von der musikalischen Seite zu einem innigen Weihnachtserlebnis werden zu lassen. Dafür sei dem Gesangverein und vor allem Herrn Tritsch für die gewissenhafte und gediegene Vorbereitung und Aufführung recht herzlich gedankt." Es war deshalb eine Selbstverständlichkeit, dass der Liederkranz über viele Jahre die Christmette mit seinem Chorgesang begleitete.

1973 Zusammen mit den Sangesfreunden der Apollonia Rastatt und auf Anregung von Dirigent Tritsch, der zu diesem Zeitpunkt auch diesen Verein dirigierte, fand eine viertägige Sängerreise nach Wien statt.
Wie aus heiterem Himmer kam am 8.11.73 die Kündigung unseres Dirigent Gerhard Tritsch.
Auf Befragen durch den Vorstand nach dem Grund, sagte Herr Tritsch, er sehe keine Mitarbeit der Sänger mehr. In einer Sängerversammlung am 21.11. wurde nach harten Diskussionen wegen Überforderung der Sänger - zu viele Singstunden, zu schwieriges Liedgut - über die Arbeit des Dirigenten abgestimmt. Die überwältigende Mehrheit der 42 Anwesenden war in geheimer Abstimmung für die Weiterarbeit mit Gerhard Tritsch - 40 ja, 1 nein, 1 Enthaltung. In einer weiteren Verhandlung zwischen Vorstandschaft und Dirigent konnte das Problem positiv für Verein und Dirigent gelöst werden. Eine sehr ersprießliche Zusammenarbeit zwischen Vorstandschaft, Chor und Herrn Tritsch schloss sich über viele Jahre bis heute an.

1977 Das 100-jährige Bestehen des Liederkranz Bischweier wurde mit einem großen Fest gefeiert. Um die Leistungsstufe des Chorgesangs in unserem Ort deutlich zu machen, hatte der Festdirigent Gerhard Tritsch eine großes Jubiläumskonzert vorbereitet. Als Festplatz hatte die Gemeinde Bischweier unter Bürgermeister Josef Schiel etwas ganz besonderes geschaffen. Bei der neu erbauten Schule gab es einen großen Pausenhof, der für eine großes Festzelt der richtige Platz war.

1982 Am dritten Adventssonntag konnte nach vielen intensiven Chorproben in der Pfarrkirche St. Anna die "Friedensmesse" von Gotthilf Fischer aufgeführt werden. Mitwirkende waren das Kammerorchester Ötigheim unter Alfons Rieger, verstärkt durch Bläser. Gotthilf Fischer persönlich war an diesem Abend in Bischweier und gratulierte nach der Aufführung seiner Messe unserem Dirigenten Gerhard Tritsch für die großartige Leistung. Das Konzert musste aufgrund der großen Nachfrage wiederholt werden.

1987 wurde mit vielen Gastvereinen das 110-jährige Bestehen mit einem großen Zeltfest gefeiert.

1990 Die erste größere Sängerfahrt in der Geschichte des Gesangsvereins machte der Chor vom 27.4. bis 3.5. nach Rom. Das absolut größte Erlebnis für alle Sängerinnen und Sänger und erst recht für unseren Dirigenten, war unser Auftritt im Petersdom. Der Chor konnte hier eine Bischofmesse mitgestalten.

1993 750-Jahrfeier der Gemeinde Bischweier Auch der Gesangverein beteiligte sich am Gelingen des großen Zeltfestes. Beim Heimatabend trat der Männerchor in der Aufmachung des 19. Jahrhunderts auf. An dem etwa 1,3km langen Festzug, der sich durch das festlich geschmückte Dorf bewegte, nahm der Männerchor als Gruppe "Fahnenweihe 1887" teil und der Frauenchor stellte sich als Gruppe "Dienstmädchen - in Stellung" vor.

1995 unternahm der Liederkranz eine weitere sechstägige Chorreise. Diesmal ging es nach Budapest. Hier hatte Herr Tritsch für seinen Chor einen ganz besonderen Auftritt in der Matthiaskirche, früher Krönungskirche der ungarischen Könige, vorbereitet. Am Sonntag gestalteten wir das Hochamt und sangen die "Friedensmesse" von Gotthilf Fischer.

2002 feierte man das 125-jährige Jubiläum.