Jahreshauptversammlung

Bischweier (fabe) - Liederkranz Bischweier sieht sich gut aufgestellt / Positive Finanzen, in: Badisches Tagblatt (2016) Nr. 260
Fotos Gesangverein Liederkranz Bischweier


Während immer mehr Chöre im Umkreis aufgelöst werden, besteht diese Gefahr beim Gesangverein Liederkranz Bischweier nicht. Das konnte der Vorsitzende Joachim Klostermeier bei der Jahreshauptversammlung in der Aula der Grundschule mitteilen. "Wir sind froh, nicht in der Lage zu sein, den Verein auflösen zu müssen", verkündete Klostermeier. Ganz im Gegenteil sorgte er mit der Prognose, dass es die Gemeinschaft sicher noch 40 Jahre geben werde für einige frohe Gesichter unter den 64 anwesenden Mitgliedern. Keinesfalls ruhig, dafür aber sehr arbeitsreich ist das vergangene Jahr laut dem Vorsitzenden gewesen. Gerade die Organisation für das erste Konzert der "Vielharmonie" habe viel Kraft gekostet. Unter dem Strich stehe jedoch eine positive Bilanz.

Über die Zusammenstellung des Traditionschors konnte Klostermeier als Sängervertreter überraschenderweise bekanntgeben, dass unter den Tenören ein Mitglied von den passiven zu den aktiven wechselte. Nicht begeistert zeigte er sich über die Anwesenheitszahlen in den Gesangsstunden. Hier gebe es noch Luft nach oben.



Als Sängervertreterin Gudrun Emrich stolz sagte, dass in der "Vielharmonie" mittlerweile zwölf Männer sind, ging ein positives Raunen durch die Reihen. Besonders erfreulich sei es, dass zu Beginn des vergangenen Jahrs sieben neue Leute angefangen hätten. Sie seien eine Bereicherung für den Chor und hätten das gesamte Repertoire für das Konzert bereits innerhalb eines halben Jahrs gelernt. "Eine enorme Leistung", bescheinigte Emrich. Beim Herbstfest des Gesangvereins Muggensturm "waren wir - ohne uns loben zu wollen - die Besten", lautete ihr Fazit. Das absolute Glanzlicht stellte allerdings das Konzert der "Vielharmonie" dar. Unter dem Motto "Querbeet mit Vielharmonie und Band" war der Auftritt eine große Herausforderung. Schließlich mussten die vorhandenen Noten explizit für die Band angepasst werden. Emrich hob zudem die Leistung von Dirigentin Helena Loran hervor, die "eine Riesenarbeit vollbrachte".

Anders als 2015 konnte Kassierer Frank Kühn nur über positive Zahlen berichten. Alle Veranstaltungen endeten mit einem Gewinn. Bürgermeister Robert Wein bescheinigte der Verwaltung eine "gute und ordnungsgemäße Arbeit". Der Verein sei auf dem richtigen Weg, um die Zukunft zu sichern. Für die 775-Jahr-Feier von Bischweier 2018 hat der Liederkranz mit einem Weihnachtskonzert bereits eine Idee.

15 Mitglieder wurden für ihre langjährige Treue zum Verein geehrt. Bürgermeister Wein und Martina Kappenberger gehören 25 Jahre dem Liederkranz an, während Monika Wilharm im gleichen Zeitrahmen passiv und aktiv dabei ist.

Zu Ehrenmitgliedern aufgrund 40 Jahre passiver und aktiver Mitgliedschaft im Gesangverein Bischweier wurden Josef Hettel und Wilfried Reiß ernannt. Passiv sind Apollonia Schnepf und Werner Jung seit jeweils 40 Jahren in den Reihen. Sie wurden ebenfalls zu Ehrenmitgliedern ernannt. Während Herbert Essig 50 Jahre passives Mitglied ist, sind Leopold Huck und Rupert Westermann bereits 60 Jahre passiv im Verein. Für 65 Jahre passive Mitgliedschaft wurde Siegbert Hatz, für ebenfalls 65 Jahre aktive Mitgliedschaft wurden Albert Hertweck, Bruno Westermann und Helmut Müller ausgezeichnet. Eine außergewöhnliche Ehrung wurde Emil Glastetter zuteil - er ist seit 75 Jahren passives Mitglied.


Gemeinschaftskonzert GV Liederkranz Bischweier & GV Frohsinn Langenbrand"

Musikalische Bandbreite begeistert Zuhörer, von Dagmar Uebel, in Badisches Tagblatt (2016) Nr. 254, Grafik Liederkranz Bischweier, Foto Dagmar Uebel



Bischweier - Spätlese ist nicht gleich Spätlese, da sind sich die Weinkenner einig. So wie im Konzert des Gesangvereins Liederkranz Bischweier, das unter dem Motto "Musikalische Spätlese" stand. Das in der Sporthalle aufgeführte Programm zeigte in seinem "Konzert mit drei Chören" eine überraschende musikalische Breite und begeisterte durch die stimmliche Vielfalt der insgesamt mehr als 100 Sängerinnen und Sänger.

Die Bühne zeigte sich stets gut gefüllt, zum Schluss sogar rappelvoll. Und auch in der nicht gerade kleinen Sporthalle war, bis auf einige freie Stühle in der ersten Reihe, kaum noch ein freier Platz zu finden. Das altersmäßig bunt gemixte Publikum, vor Beginn erwartungsvoll gestimmt, steigerte sich während des Konzerts zu begeistertem Mitklatschen und es applaudierte zum Schluss sogar stehend. Kein Wunder eigentlich, traf doch das dargebotene musikalische Programm der drei Chöre die Geschmäcker fast aller Altersgruppen.

Zum Beispiel durch die sonoren Stimmen des Männerchors Bischweier und Langenbrand. Mit dem Tessiner Volkslied "Pferde zu vieren traben" überraschten die Sänger im ersten Programmteil das Publikum, das beim folgenden "Rot ist der Wein" schon mal mit sichtbarem Füßewippen mitging.

Mehr sängerische Facetten durch mehr Tonumfang, und das auf Deutsch gesungen, bewies der Gemischte Chor Bischweier. Gut gelaunt und in schönem Zusammenklang weiblicher und männlicher Stimmen versprach der Chor eine kleine musikalische Reise. Die Sänger schwärmten bei "Oj-ja" von grünen Wiesen und schönen Mädchen und Burschen in Kroatien. Beim Titel "Ungarischer Tanz" genossen die Zuhörer ungarische Lebenslust. Mit "Donna Maria" (Ralph Maria Siegel), einem ziemlich besinnlichen Titel, endete der deutschsprachige Teil des Konzerts.



Als die Sänger der "Vielharmonie" die Bühne betraten, war die Zeit für den jüngeren oder im Musikgeschmack jung gebliebenen Teil der Konzertbesucher gekommen. Da kamen dann mit "Calfornia Dreams" ein Titel der Gruppe "The Mamas & the Papas", von Leonard Cohen "Hallelujah" und von Michael Jackson "We are the world" zur Aufführung. Und auch James Bond schien im Saal präsent zu sein, als bei "Skyfall" aus zunächst animiertem Mitklatschen begeistertes Mitmachen wurde.

Der Gemischte Chor Langenbrand ließ sich mit "Heaven is a wonderful Place" auf Gospelgesang ein, schwelgte beim Schlager-Leichtgewicht "Lady Sunshine", ließ in "Kann es wirklich Liebe sein" (Elton John) Bilder aus dem Musical "König der Löwen" erstehen. Und auch Udo Jürgens kam "zu Wort", als der Chor mit dem Musical-Titel "Ich war noch niemals in New York" eine Hommage an das verstorbene Multi-Talent bot.

Zusammen mit dem Gemischten Chor Bischweier vorgetragen, mahnte der Titel "Zeit ist ein Geschenk" zur Besinnung auf Gegenwärtiges, verzweifelten Lateinkenner beim Verstehen des Inhalts von "Conquest of Paradise" und schwärmten wohl alle bei Friedrich Zimmers Titel "Granada".

Den Konzertschluss bildeten alle Chöre gemeinsam. Sie brachten dabei den Bühnenraum zwar fast an seine Grenzen, das Publikum mit "The Rose" (Amanda McBroom) jedoch zu wahren Begeisterungsstürmen.

Dank wechselnder Klavierbegleitung durch Lenchen Kneisch, Helena Loran und Roland Siebert, des guten Dirigats durch Elke Fortenbacher, Helena Loran und Horst Meier konnten die Chöre während ihres breitgefächerten Repertoires vor allem durch ihr musikalisches Können brillieren. Und auch wenn das für einen Weingenuss nicht üblich ist, für das absolute "Sahnehäubchen" sorgte Loran mit ihrer wundervoll ausdrucksstarken, prägnanten und sehr gut akzentuierten Stimme, als sie mit "Habt Dank, ihr Freunde" ("Amazing Grace" von Otto Groll) für den bestmöglichen Konzertschluss sorgte.